Der faszinierende Prozess des Handschöpfens von Papier bei GMUND
In der idyllischen Landschaft von Bayern, eingebettet in die malerische Natur, wird bei GMUND die Kunst des Handschöpfens von Papier noch immer liebevoll gepflegt. Der Prozess beginnt in einer großen Bütte, in der ausschließlich Hadern, zerriebene Lumpen, in Wasser gelöst sind. Diese traditionelle Methode, die seit Jahrhunderten praktiziert wird, ist ein Zeugnis für die Handwerkskunst und die Hingabe zum Material.
Sobald die Mischung die richtige Konsistenz erreicht hat, wird ein spezielles Schöpfsieb in die Bütte getaucht. Mit geübten Händen wird der Sieb behutsam herausgehoben, während der überschüssige Wasseranteil langsam abtropft. Durch sanftes Schwenken und Abtropfenlassen entsteht auf dem Sieb eine gleichmäßige Schicht des Papierbreis, die als „Papierbahn“ bezeichnet wird. Diese fragile Bahn wird dann behutsam auf ein Filz gelegt, um überschüssiges Wasser abzutropfen.
Im nächsten Schritt wird die noch feuchte Papierbahn auf den Gautschbock, eine spezielle Vorrichtung, gelegt. Dort wird sie vorsichtig abgerollt und aufgehängt, um weiter zu trocknen. Dieser Prozess erfordert Geduld und Präzision, denn jede Bahn Papier ist ein Unikat, geprägt von den Bewegungen und Handgriffen des Papiermachers.