Nach dem Druck der Papierbogen oder -bahnen wird das eigentliche Objekt zusammengestellt. Es kann sich um ein Heft handeln, eine Pressemappe oder ein besonders haltbares Schulbuch.
Alle Verarbeitungsverfahren richten sich nach den Anforderungen an das Endprodukt. Ebenso verhält es sich bei den Veredelungen. Diese setzt man ein, um die Aufmerksamkeit auf das Druckobjekt zu lenken. Veredelungen haben in erster Linie also die Aufgabe, die Wertigkeit des Produktes zu erhöhen.
Für die Veredelung von Drucksachen kommen viele verschiedene Verfahren infrage. Welche Technik am besten geeignet ist, hängt von der Beschaffenheit des zu bedruckenden Materials sowie dem gewünschten Effekt ab und sollte vorab getestet und geklärt werden. Alle Veredelungstechniken haben nämlich unterschiedliche Auswirkungen auf den Bedruckstoff und sind von der Art des Motivs abhängig. Auch die Ausgangsdaten unterscheiden sich unter Umständen.
Die Papieroberfläche etwa lässt sich durch Lacke oder Folien schützen. Gleichzeitig können spezielle Effekte das Druckobjekt aufwerten. Zur Wahl stehen verschiedene Möglichkeiten.
Es handelt sich um einen UV-Lack mit eingebetteten, metallisch funkelnden Flöckchen. Die kleinen Partikel sind unregelmäßig angeordnet und reflektieren so das Licht zu einem Funkeln und Glitzern, das sofort Aufmerksamkeit schafft.
Als UV-Lack wird der Glitzer ausschließlich partiell aufgetragen, nicht vollflächig. Eine glatte, gestrichene Papieroberfläche bildet dafür den idealen Untergrund. Es ergibt sich eine glitzernde, auch haptisch deutlich wahrnehmbare Oberfläche. Auf Naturpapier kommt der Lack nicht zur Geltung. Ebenso sollte das Papier wegen des hohen Lackauftrags nicht unter 250 g stark sein.
Durch den Einsatz einer Prägeform ohne Farbe oder Folie wird eine Oberflächenverformung erreicht. Diese Prägung ist fühlbar wie Blindenschrift, daher Blindprägung. Sie wirkt durch das subtile Spiel von Licht und Schatten, sie ergibt eine plastische Oberfläche. Die Ergebnisse sind dezent und haptisch greifbar.
Prägefolien, insbesondere metallische Folien wie Gold, Silber oder alle Arten von Diffraktionsfolien, sind besonders geeignet, um die entscheidenden Motive in den Vordergrund zu rücken. Sie erzeugen einen durch Druck nicht erreichbaren, metallischen Glanz. Der Effekt lässt sich auch mit einer Blindprägung kombinieren und erzeugt dann eine plastische Dreidimensionalität.
Die Folien sind deckend und lassen sich sehr präzise und randscharf übertragen. Am besten kommt diese Veredelungsart als Spiel mit Kontrasten zur Geltung: auf mattem Papier mit glänzender Folie oder umgekehrt entsteht eine ausdrucksstarke Veredelung der Oberfläche.