Die Heißfolienprägung bietet zahlreiche Möglichkeiten zur Veredelung verschiedenster Druckerzeugnisse wie Visitenkarten oder Buchcover mit einem hochwertigen und edlen Look. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff? Bei der Heißfolienprägung wird mithilfe von Hitze und Druck eine dünne Folie auf das gewünschte Material appliziert.
Es gibt eine Vielzahl an matten und glänzenden Farben aus der Regenbogenpalette. Darüber hinaus gibt es auch transparente Folien in matt und glänzend. Viel effektvoller kommen allerdings die metallischen Folien daher. Es gibt beileibe nicht nur Gold, Silber und Kupfer, sondern eine Reihe Metallicfarben und Effektfolien, die mit Lichtbrechung arbeiten. Sie bieten viele verschiedene Motive, die wie Prismen schimmern. Diese Folien heißen Diffraktionsfolien. Manche nennen Sie auch Laserfolie oder Hologrammfolie, aber diese Folien haben weder mit Laser noch mit Hologrammen etwas zu tun. Und dann gibt es auch noch Hologramme, die auch mittels Heißfolien übertragen werden.
Um die heiße Folie aufzubringen, kommt spezielles Prägegerät zum Einsatz. Dieses erhitzt die metallische Folienschicht mittels eines Stempels aus Messing oder Magnesium. Die Hitze aktiviert eine Klebschicht, die rückseitig hinter den Pigmenten auf der Folie sitzt. Durch den entstehenden Druck zwischen dem beheizten Prägekopf und dem Werkstoff haftet die Farbschicht an der Oberfläche des Materials. Die Trägerfolie fährt leer weiter.
Ja! Die Kombination aus Wärmeentwicklung und hohem Anpressdruck ermöglicht es sogar, sehr filigrane Muster präzise aufzutragen. Feine Linien oder detailreiche Symbole werden durch dieses Verfahren gestochen scharf abgebildet – für ein besonders ästhetisches Ergebnis. Es lassen sich plane Motive, Microprägungen, Strukturprägungen und Reliefprägungen herstellen. Je nach gewünschter Tiefe wird eine Patrize zum Werkzeug hergestellt, also eine Gegendruckform, die dem Bedruckstoff beim Prägen Stabilität gibt.
Messing- bzw. Magnesiumplatten werden als Gravurvorlagen in der Hot Foiling-Branche aufgrund ihrer optimalen Haltbarkeit und exakten Übertragungsqualität eingesetzt. Sie gewährleisten eine präzise und gleichbleibende Prägung, sodass die Heißfolienprägung stets von höchster Qualität ist.
Messingstempel sind für klare, randscharfe Prägungen sinnvoll, bei feinen Strukturen, die auf offene Materialien übertragen werden sollen, empfiehlt sich ein Magnesiumstempel. Der ist nicht so haltbar wie Messing, dafür aber sehr viel detaillierter, denn er wird nicht gefräst (der Fräskopf ist dabei die kleinste verfügbare Größe), sondern geätzt.
Der Drache oben ist ein gutes Beispiel. Links sieht man im oberen Bereich eine Prägung mit einem Messingwerkzeug. Die feinen Strukturen sind komplett zugelaufen und lassen ein dumpfes, plumpes Ergebnis zurück. Darunter (und links etwas größer) ist das Motiv mit einem Magnesiumstempel geprägt worden. Hier sieht man feinste Linien und Verästelungen.
Prinzipiell gilt für das Kennzeichnen aller Veredelungen in Ihrer Datei:
Die korrekte Benennung Ihrer Veredelung entnehmen Sie bitte folgender Tabelle:
Veredelung | Ausführung | Bezeichnung |
---|---|---|
UV-Lackierung | vollflächig oder partiell | lack |
3D-Lack | partiell | 3Dglanz |
Glitzersilber | partiell, max. 15% pro Seite | glitzer |
Blindprägung | mit vorhandenem oder eigenem Werkzeug | blindpraegen |
Heissfolienprägung | mit Gold- oder Silberfolie | heisspraegen |
Stanzen | anstanzen oder durchstanzen | stanzen |